Der starchPERFORMER von PGA Anlagenbau, einem Mitglied der IBS Paper Performance Group, setzt neue Maßstäbe in der Aufbereitung von Massestärke bei Hamburger Containerboard am Standort Gelsenkirchen. Die patentierte Technologie überzeugt durch ein thermomechanisches Verfahren, das sowohl den Ressourcenverbrauch drastisch senkt als auch die Qualität der aufbereiteten Stärke deutlich verbessert. Die erfolgreiche Implementierung ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Potenziale dieser Technologie mit nachweisbaren Erfolgen.
Hier die wichtigsten Kennzahlen:
- 82 % weniger Dampfverbrauch
und damit eine verbesserte CO₂-Bilanz um über 2.500 Tonnen jährlich.
- 70 % weniger Frischwasserverbrauch
durch zweistufige Verdünnung mit Klarfiltrat.
- 70 % höherer Feststoffgehalt im Lagertank
das schafft zusätzliche Pufferkapazitäten und erhöht die Anlagenverfügbarkeit.
- 64 % weniger ungeplante Unterbrechungen
resultierend in einer stabileren Produktion und reduzierter Ausschussquote.
- Jährliche Einsparung von 500.000 €
durch reduzierte Energie- und Wasserverbräuche. Die benötigte Antriebsleistung für den starchPERFORMER ist hier bereits mitberücksichtigt.
Besonders hervorzuheben ist die Verbesserung der Papiereigenschaften: Die mit dem PGA starchPERFORMER aufbereitete Stärke trägt zu stabileren Prozessen und teilweise sogar zu besseren Endprodukteigenschaften bei – ein klarer Pluspunkt für Produzenten von Verpackungspapieren und Gipskartonrohpapieren wie in Gelsenkirchen.
Erik Musaev, Manager Center of Investment & Technology bei Hamburger Containerboard, zeigt sich hochzufrieden mit dem Projektergebnis: „Der starchPERFORMER in der Masse hat die Erwartungen in jeder Hinsicht übertroffen – sowohl was die Effizienz als auch die Qualität betrifft. Die Investition hat sich in weniger als einem Jahr amortisiert.“
Von konventionell zu konsequent modern
Die herkömmliche Stärkeaufbereitung mittels Jet-Cooker ist in der Papierindustrie nach wie vor weit verbreitet – trotz signifikanter Schwächen: hoher Dampfverbrauch (4 - 2,2 kg pro kg Trockenstärke), geringe Kochkonzentrationen (4,5 - 8 %), inhomogene Qualität der gekochten Stärke sowie Ablagerungen in den Verweilbereichen. Die Stärke wird nur einmal im Bereich des Dampfzugangs geschert.
Der PGA starchPERFORMER bricht mit diesen Limitierungen. Durch Kochkonzentrationen von 15 - 25 % kann der Dampfverbrauch auf 1,2 – 0,7 kg pro kg Trockenstärke gesenkt werden. Das Kochprinzip basiert auf einem thermomechanischen Prozess mit mehrfacher Scherung, der eine vollständig gekochte, homogene und reproduzierbare Stärkequalität sicherstellt. Zudem verhindert die Technologie Ablagerungen vollständig – ein großer Vorteil für den kontinuierlichen Betrieb und die Anlagensicherheit.
Flexibilität trifft Nachhaltigkeit
Ein weiteres herausragendes Merkmal des PGA starchPERFORMER ist seine Flexibilität: Alle Stärkesorten können verarbeitet werden – und das bei Masse- und Oberflächenstärke. Des Weiteren kann jede Baugröße in einem Durchsatzbereich von 1:5 betrieben werden. Die Technologie erlaubt nicht nur eine signifikante Reduktion des Dampf-, Stärke- und Frischwasserverbrauchs, sondern erhöht durch die höhere mögliche Speicherkonzentration von 8% im nachfolgenden Speichertank auch die Betriebssicherheit im Falle ungeplanter Unterbrechungen.
Fazit und Ausblick
Der PGA starchPERFORMER ist mehr als eine Technologie – er ist ein zukunftsweisender Schritt für Papierfabriken, die ihre Nachhaltigkeitsziele ernst nehmen und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit ihrer Prozesse steigern wollen. Die positiven Erfahrungen bei Hamburger Containerboard Gelsenkirchen machen Mut zur Skalierung: Ein Rollout auf weitere Werke der Gruppe ist bereits in Prüfung.